Knochenaufbau für Implantate: Wann ist er notwendig und welche Methoden gibt es?

Ein stabiles Fundament ist entscheidend – nicht nur beim Hausbau, sondern auch für Zahnimplantate. Doch was, wenn der Kieferknochen nicht mehr stark genug ist?
Knochenschwund im Kiefer bemerken viele Betroffene erst, wenn Zahnersatz nötig wird. Die gute Nachricht: Mit modernen Methoden lässt sich die fehlende Knochensubstanz gezielt aufbauen – für sicheren Biss mit festem Zahnersatz auf Implantaten
In diesem Artikel erfahren Sie:
- Warum ein Knochenaufbau nötig sein kann.
- Welche Verfahren heute zur Verfügung stehen.
- Wie lange die Heilung dauert.

„Ein stabiles Implantat benötigt einen stabilen Knochen. Mit schonenden Behandlungsmethoden können wir auch Patienten mit Knochenschwund eine sichere und langfristige Lösung bieten.“
Dr. Thomas Fleischmann

Warum ist ein Knochenaufbau bei Implantaten notwendig?
Damit ein Zahnimplantat stabil hält, muss es fest im Kieferknochen verankert sein: ähnlich wie eine Schraube, die nur in einer stabilen Wand sicheren Halt findet. Fehlt ausreichend Knochensubstanz, kann das Implantat nicht einheilen und langfristig keinen festen Biss gewährleisten.
Doch warum baut sich der Kieferknochen überhaupt ab? Die Hauptursache ist meist Zahnverlust. Fehlt ein Zahn über längere Zeit, wird der betroffene Knochenbereich nicht mehr belastet und bildet sich langsam zurück. Auch andere Faktoren können den Knochenabbau begünstigen, darunter:
- Parodontitis: eine chronische Entzündung, die den Zahnhalteapparat schädigt.
- Stoffwechselerkrankungen: z. B. Osteoporose, die die Knochensubstanz schwächt.
- Rauchen: verlangsamt die Durchblutung des Gewebes und hemmt die Regeneration des Knochens.
Dank innovativer Techniken lässt sich Knochensubstanz heute gezielt wieder aufbauen – oft schonend und mit verkürzten Heilungszeiten.
Wie stellt der Zahnarzt fest, ob Ihr Kieferknochen ausreicht?
Ob ein Knochenaufbau notwendig ist, klären wir in einer ausführlichen Untersuchung. Dabei prüfen wir die Höhe und Dichte Ihres Kieferknochens anhand von verschiedenen Röntgenaufnahmen.
Was zeigt die Röntgendiagnostik?
- Die Höhe und Dicke des Kieferknochens
- Mögliche Knochendefekte oder Rückbildungen
- Die Lage angrenzender anatomischer Strukturen (z. B. Kieferhöhlen, Nervenverläufe)
Auf Basis dieser Untersuchung besprechen wir mit Ihnen die besten Optionen für eine sichere und langfristige Implantatversorgung.
Welche Methoden für den Knochenaufbau gibt es?
Wenn der Kieferknochen nicht mehr ausreichend Substanz bietet, stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, um ihn gezielt aufzubauen. Welche Methode am besten geeignet ist, hängt von der individuellen Knochensituation ab. In vielen Fällen kann der Knochenaufbau sogar direkt mit der Implantation kombiniert werden.
Grundsätzlich gibt es zwei Hauptansätze:
- Knochenaufbau mit körpereigenem oder synthetischem Material: Hier entnimmt der Implantologe entweder Eigenknochen aus einer anderen Körperregion oder verwendet spezielles Knochenersatzmaterial.
- Chirurgische Techniken zur Kieferverstärkung: Dazu gehören Verfahren wie der Sinuslift, das Bone-Splitting oder die Verwendung von Titangittern zur Stabilisierung des Knochens.
Sinuslift – Knochenaufbau im Oberkiefer
Im Oberkiefer ist der Knochen oft nicht hoch genug, um ein Implantat sicher zu verankern. Besonders nach längerem Zahnverlust kann die Knochensubstanz durch die Ausdehnung der Kieferhöhle (Sinus) weiter zurückgehen. Der Sinuslift schafft hier Abhilfe, indem der Boden der Kieferhöhle angehoben und der entstandene Hohlraum mit Knochenmaterial aufgefüllt wird.
Es gibt zwei Varianten:
- Interner Sinuslift – für kleinere Defekte, oft direkt mit der Implantation kombinierbar.
- Externer Sinuslift – bei stärkerem Knochenschwund, erfolgt meist als separater Eingriff.
Der Sinuslift ist ein bewährtes Verfahren, um im Oberkiefer genügend Knochensubstanz für ein Implantat zu schaffen.

Knochenaufbau mit körpereigenem oder synthetischem Material
Fehlende Knochensubstanz kann Ihr Implantologe entweder mit Eigenknochen oder Knochenersatzmaterial auffüllen. In vielen Fällen kann Knochenersatzmaterial eine gute Alternative sein, da es keinen zusätzlichen Eingriff zur Knochenentnahme erfordert.
Bone-Splitting und Bone-Spreading
Wenn der Kieferknochen zu schmal für ein Implantat ist, aber noch genügend Höhe aufweist, können Bone-Splitting oder Bone-Spreading eine Lösung sein. Hierbei weitet oder dehnt der Implantologe den Knochen.
Diese Verfahren sind besonders schonend und ermöglichen in vielen Fällen eine Implantation, ohne dass ein zusätzlicher Knochenaufbau erforderlich ist.
Wie geht es nach einem Knochenaufbau weiter? Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre festen Zähne auf Implantaten erhalten:
Wie lange dauert die Heilung nach einem Knochenaufbau?
Die Heilungszeit nach einem Knochenaufbau hängt von der Methode und der individuellen Knochensituation ab. In vielen Fällen kann Ihr Implantologe das Implantat direkt beim Knochenaufbau einsetzen. Ist der Knochenverlust jedoch stärker ausgeprägt, muss der Knochen erst vollständig einheilen, bevor das Implantat gesetzt werden kann.
Typische Heilungszeiten:
- Knochenaufbau mit Implantation in einer Sitzung: wenige Monate, bis der Knochen belastbar ist.
- Getrennter Knochenaufbau vor der Implantation: meist 4 bis 6 Monate, in Einzelfällen auch länger.
Was kostet ein Knochenaufbau?
Die Kosten für einen Knochenaufbau hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter:
- Art des Eingriffs – kleinere Korrekturen sind günstiger als umfangreiche Augmentationsverfahren.
- Verwendetes Material – Eigenknochenentnahmen sind oft aufwendiger als der Einsatz von Knochenersatzmaterial.
- Behandlungsaufwand – je komplexer die Ausgangssituation, desto mehr Voruntersuchungen und Sitzungen sind nötig.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Gesetzliche Krankenkassen zahlen den Knochenaufbau in der Regel nicht, da er als privat-ärztliche Leistung gilt. Private Krankenversicherungen und Zahnzusatzversicherungen übernehmen je nach Tarif einen Teil oder sogar die gesamten Kosten.
Am besten lassen Sie sich frühzeitig beraten, um alle Möglichkeiten der Kostenübernahme zu prüfen.
Ihr nächster Schritt: Implantat-Beratung in Reutlingen
Ein stabiler Kieferknochen ist die Grundlage für ein sicheres Zahnimplantat. Dank moderner Behandlungsmethoden können wir auch bei Knochenschwund eine langfristige Lösung bieten.
Möchten Sie wissen, ob Ihr Kiefer für eine Implantation bereit ist oder ob ein Knochenaufbau nötig ist? In unserer Praxis nehmen wir uns Zeit für eine ausführliche Untersuchung und Beratung.
Vereinbaren Sie jetzt Ihren Termin bei Dr. Thomas Fleischmann in Reutlingen: